Die Vorbilder
Die Vorbilder
Die Gruppe „Infrarotsensorik“ beschäftigt sich mit Bau und Funktion von Infrarotrezeptoren im Tierreich. Speziell gebaute Infrarot-Sinnesorgane kommen bei bestimmten Schlangen (z. B. bei Riesenschlangen und Grubenottern) und sog. pyrophilen Käfern vor (Abb. 1-3). Aus technischer Sicht fasziniert vor allem, dass alle biologischen Infrarotsensoren vollkommen ohne Kühlung auskommen und auch bei stark fluktuierenden Umgebungstemperaturen zuverlässig arbeiten. So ist der „photomechanische“ IR-Rezeptor des einheimischen „schwarzen Kiefernprachtkäfers“ Melanophila acuminata (Abb. 1) bisher in Natur und Technik einzigartig. Bei dem australischen „Feuerkäfer“ Merimna atrata (Abb. 2), bei dem es sich auch um einen Prachtkäfer handelt und beim australischen „kleinen Aschekäfer“ Acanthocnemus nigricans (Abb. 3) konnten hier in Bonn sogar bisher unbekannte IR-Rezeptoren entdeckt werden. Obwohl diese Rezeptoren noch Gegenstand laufender Forschungsprojekte sind, funktionieren sie offensichtlich jedoch nach einem anderen Prinzip als bei Melanophila-Käfern. Genau wie bei den IR-sensitiven Schlangen arbeiten die IR-Rezeptoren der australischen pyrophilen Käfer als Bolometer. Aufgrund der bisher gewonnenen Ergebnisse konnte auf der Basis des „photomechanischen“ Prinzips der IR-Wahrnehmung ein neuartiger technischer IR-Detekor entwickelt werden, der bereits patentiert wurde und in unserem Labor als einfacher Prototyp zu Demonstrationszwecken (z. B. als Flammenmelder) eingesetzt werden kann. |
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